"Der Himmel zürnt uns!" und "Vom Wind verfolgt zu werden" sind nur wenige der unzähligen Sprichwörter, die sich rund um den Glauben an die Launigkeit und deren Personifizierung rankt. Da in Tharun keine durch Jahreszeiten bedingte Klimaschwan-kungen vorkommen, muss den Menschen eine Veränderung des Wetters wie ein Wunder vorkommen. Nach den alten Glaubenslehren der tharunschen Religion sind deshalb auch die Götter für die Veränderungen des Wetters zuständig. Nicht zuletzt wurden die Dogmen der Azarai durch praktische Beweise glaubhaft gemacht. So kann ein Azarai mit Hilfe seines Gottes mitten in der Wüste ein Gewitter aufkommen lassen!
Nicht nur die Azarai glauben einen Beweis für die Existenz von wetterbe-herrschenden Wesen nachgewiesen zu haben, sondern auch die Morgurai (Schwarzmagier übelster Sorte). Sie, die sich mit allem befassen, was ketzerisch ist, um an noch grössere Macht zu kommen, haben nicht zuletzt das Wetter für ihre ungeheuren Taten benutzt. Es scheint möglich, das Wetter sowie die Elemente mit mehr oder weniger einfachen Zaubern zu beherrschen.
Es ist wirklich verständlich, dass die Einwohner Tharuns den verschiedenen Winden Namen gegeben haben. Eurus ist der Ost-, Zephyr der West-, Boreas der Nord- und Auster schliesslich der Südwind. Diese vier Winde nehmen in der Mythologie einen grossen Stellen-wert ein, sind sie doch 'Diener der Götter', die ,wie viele verbotene Schriften besagen, schon vor den Göt-tern dagewesen sein sollen. Die Winde sollen allerlei Verbindungen eingegan-gen sein, da Auster und Boreas weiblich seien. Die Kinder nehmen dann entweder die milde Gestalt ihrer Väter oder die Härte ihrer Mütter an.
Da bestimmte Winde in bestimmten Regionen besonders gerne auftreten hat man für sie dort mit einem kleinen Schrein im Tempel des Schiffahrtgot-tes Numinoru eingerichtet, der der Sage nach am meisten Macht über die unberechenbaren Winde haben soll.
Es gibt jedoch nicht nur Sagen über die Winde sondern auch über die Wol-ken. Die berühmteste davon ist wohl diejenige der Wolkenstädte, in denen die Lebewesen in einem Paradies leben sollen. Da die Wolken in den südlicheren Gegenden weniger vor-kommen als im Norden ist dort auch die Beziehung zu den Wolken grösser.
Der tägliche Kampf um Wasser in manchen südlichen Regionen lässt den wasserspendenden Wolken eine grosse Bedeutung zukommen. Anderseits sind die vielen Überschwemmungen in nördlichen Gebieten, die durch solche Wolken verursacht werden, sehr gefürchtet.
Genauso wie die Wolken ist die Bedeutung der Sonne, die als Wohn-sitz der Götter betrachtet wird, von Ort zu Ort verschieden. Im Norden, wo die Mittagssonne einigermassen warme Themperaturen spendet, ist sie willkommen. Im Süden jedoch, wo es zur Mittagszeit so heiss wird, dass man kaum mehr arbeiten kann, ist sie ein gerne geduldetes Hindernis.
Nach sovielen allgemeinen Informationen noch einiges zum Wetter in Hamur und etwa im ganzen Archipel. Das Archipel Kilmakar ist so windstill, dass man gar keine Segel an den Schiffen anzubringen braucht, da sie sowieso nichts nützen. Ab und zu gibt es vielleicht den einen oder andern Niederschlag, doch auch dann kommt nicht sehr viel Wasser vom Himmel. Die Sonne spendet am Tag sehr warme Temperaturen, doch wird es in der Nacht auch ziemlich kühl. Ein angenehmes Klima. (T.M.)