Umagu war anders. Das war schon seit dem Tag ihrer Geburt klar. Jener schicksalhafte Tag, an dem das Meer sich zum letzten mal aufgebäumt hatte, um alle noch verbleibende Luft auszuschliessen. Jener Tag, der vielen Menschen im Dorf am Wasser das Leben nahm. Auch Umagus Mutter hatte die Sturmflut nicht überlebt. Doch als die Überlebenden im Chaos aus Schlamm, Tang und geborstenem Holz nach den übrigen Mitgliedern ihres Stammes suchten, fanden sie das Kind zwischen den Schenkeln seiner Mutter. Die Nabelschnur war noch um das blutüberströmte Kind gewickelt.
Damals schon hatten die Leute die Geburt entweder als sehr gutes oder sehr schlechtes Zeichen gewertet – Einigkeit über das Omen gab es nicht. Doch seit dem heutigen Tag war es klar: Es war ein schlechtes Omen. Umagu rannte.
Wo war der Anfang dieser Misere zu suchen? Umagu wusste es nicht. Es war schwierig im diesem Moment klare Gedanken zu fassen. Immer wieder tauchten vor ihrem inneren Auge Bilder auf – unzusammenhängende, wirre, manchmal gar fremde und bedrohliche Erinnerungen einer Kindheit, die hätte angenehmer verlaufen können. Umagu wischte sich im Rennen eine Träne aus den Augen.
Zwei spielende Mädchen am Strand, eine Erinnerung aus vergangenen Tagen kam ihr in den Sinn, während sie durch das dichte Unterholz eilte. Das andere Mädchen war Makami, ihre Schwester. Zumindest nannte sie sie immer so. Denn da Umagu keine Mutter mehr hatte, wurde sie von der einzigen Frau grossgezogen, welche damals ebenfalls gerade ein Kind bekommen hatte und ihr Muttermilch geben konnte. Doch was wie eine glückliche Lösung für das Waisenkind schien, war in der Tat die Hölle. Ihre Ziehmutter wurde vom Stamm dazu gezwungen Umagu aufzuziehen. Sie achtete daher stets darauf, dass ihre leibliche Tochter Makami an erster Stelle stand und Umagu bekam, was noch übrig blieb. Ab jenem Alter, ab dem die Mädchen Arbeiten ausführen konnten, bekam Umagu stets die schmutzigen, anstrengenden und schweisstreibenden Dinge aufgetragen.
Doch das Mädchen stellte damals nichts in Frage. Sie wuchs unter diesen Umständen auf und erachtete sie als ganz normal. Und solange die Mädchen klein waren, zusammen spielten und auch gemeinsam die eine oder andere Dummheit anstellten, war dies alles kein Problem für Umagu. Selbst wenn sie stets mehr oder gar nur sie alleine für ihre Streiche bestraft wurde.
Baakma, die alte Frau des Dorfes, eine andere Erinnerung flammte in Umagus Gedanken auf, während sie mit einem grossen Satz über einen kleinen Bach sprang. Wie oft sassen die Kinder zu Füssen der alten Frau, welche ihnen Geschichten der Tiere und Pflanzen erzählte, welche Sie umgaben. Von ihr Erfuhren die Kinder wissenswertes über die Waldwölfe, die gefiederten Raubkatzen und die hinterhältigen fleischfressenden Pflanzen. Ab und zu erzählte Baakma aber auch über Dinge, welche sie in ihrer Jugend erlebt hatte. Die wohl prominenteste Geschichte, die sie immer wieder erzählen musste, weil sie Jung und Alt gleichermassen spannend fanden, war die Geschichte über die Spinnenfrau. Es war eine jener Geschichten, welche Kindern oft schlaflose Nächte verschafft, wenn man sie richtig erzählt. Über ihre Herkunft ist nichts bekannt, ihr Aussehen soll stark variieren können und es ist nicht einmal bekannt ob es nur eine oder gar viele Spinnenfrauen gibt. Klar ist nur: sie sieht aus wie eine normale Frau. Aber ihr Biss, ihre Berührung und in manchen Erzählungen gar ihr Blick können den stärksten Mann auf der Stelle töten. Das besondere an Baakmas Geschichten über die Spinnenfrau war, dass sie stets behauptete, diese als Kind wirklich erlebt zu haben. Nachzuprüfen war das freilich nicht, aber es bestand allgemein nicht der geringste Zweifel an dieser Tatsache.
Makami mit einem hämischen Grinsen, viele Erinnerungen an jeweils ähnliche Situationen jagten durch Umagus Kopf als sie ein erneutes Mal ihre Verfolger hinter sich in blinder Wut schreien hörte. Es war Makami, welche die Ereignisse auslöste, die zu Umagus Flucht führten. Makami, die wahrscheinlich mit eben jenem hämischen Grinsen ihrer Bestrafung beigewohnt hätte, wenn sich nicht dieser so unglaubliche Zufall ereignet hätte. Noch war sich Umagu dessen nicht bewusst, doch im Laufe der nächsten Jahre sollte sie lange und ausgiebig über die Beziehung zu ihrer Schwester nachdenken und erkennen, dass diese ihr mehr als einmal übelst mitgespielt hatte. Dabei kann man Makami wohl nicht einmal viel vorwerfen, hatte sie doch einfach die Einstellung ihrer Mutter unbewusst kopiert. Je älter die Mädchen wurden, desto bösartiger wurde das Spiel, welches Makami mit Umagu trieb. Waren die Streiche zunächst lustiges Spiel, so wurden sie bald immer derber und hinterlistiger. Während Makami stets darauf vertrauen konnte, von ihrer Mutter gedeckt zu werden, so wurde Umagu im Dorf je länger desto unbeliebter. Eine ungehorsame Göre, die nur Blödsinn im Kopf hätte, sei sie; eine Beleidigung für das Dorf und eine Schande für ihre Mutter. Mehrmals fand man in ihrem Beutel Dinge, die anderen Dorfbewohnern gehörte, die aber ohne Umagus Wissen plötzlich dort auftauchen. Nach und nach geriet Umagu in Ungnade des ganzen Dorfes. Eine der Personen, welche dennoch immer dem Mädchen gehalten hatte, war Baakma. Die Alte schien eine der wenigen gewesen zu sein, die das grausame Spiel durchschaut hatte. Doch nichts desto Trotz kam es zu den Ereignissen an jenem verhängnisvollen Vormittag.
Ihre auf die Knie fallende Ziehmutter, dies war jene Erinnerung, welche immer und immer wieder sich vor Umagus innerem Auge abspielte, während sie ziellos immer weiter in den Wald hineinrannte, um den immer leiser werdenden Stimmen zu entkommen. Dabei war es ein Tag wie so viele andere auch. Umagu war inzwischen schon fast zu einer kleinen Frau herangewachsen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie aus der Hütte ihrer Ziehmutter und deren Tochter ausziehen könnte.
Der Tag begann nicht besonders. Bereits schon am Morgen schlug Umagus Ziehmutter auf sie ein, weil Makami Staub von draussen im Haus verteilt hatte und behauptete, Umagu hätte sich geweigert, das Haus zu fegen. Die Prügel war sich Umagu gewohnt, doch fiel ihr bei diesem plumpen Streich zum ersten mal auf, dass sie für Dinge bestraft wurde, für welche sie nichts konnte. Diese Erkenntnis schmerzte viel mehr als die Schläge, welche sie noch kaum wahrnahm.
Als sie am Nachmittag zum Bachlauf ging, hörte sie von Ferne ein Klirren aus jener Hütte, in welche sie, Makami und deren Mutter wohnten. Umagu blieb einen Moment verdutzt stehen. Sie wusste instinktiv, dass dies für sie nichts gutes heissen sollte. In dem Haus gab es keine Dinge, welche einfach so klirrten. Viel eher musste einer der wenigen irdenen Gegenstände zu Boden gefallen und zersplittert sein. Und genauso intuitiv wie sie das schlechte Omen zu deuten wusste, ahnte Umagu, dass es sich dabei nur um jene grosse Schüssel handeln konnte, welche ihre Ziehmutter immerzu als das Kostbaste des Haushalts beschrieben hatte.
Noch immer stand Umagu wie gebannt am Rande des Wasserlaufes und wartete, was nun geschehen würde. Es dauerte eine kleine Weile bis sie aus der Tür jener Hütte ihre Ziehmutter stampfen sah. Ihr Kopf war hochrot und das wütende Funkeln ihrer Augen konnte Umagu gar über diese Distanz erkennen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass ihre Schwester neben ihrer Mutter stand, und mit jenem hämischen Grinsen auf den Lippen in Richtung Umagus zeigte. Eiligst Schritt die Mutter auf Umagu zu, während ihr Makami sofort nachfolgte. Wilde Flüche der verschiedensten Couleur über die nichtsnutzige Ziehtochter ausstossend stampfte sie auf Umagu zu. Diese liess ihren Eimer stehen und rannte in einem Bogen instinktiv auf die Hütte zu. Sie würde zwar Prügel einstecken müssen, doch sollte nicht das ganze Dorf dabei zusehen.
Aber Umagu kam nicht bis zum Eingang der Hütte. Einige Schritte davor bekam sie ihre Mutter an den Haaren zu fassen und zerrte sie zurück. Umagu stolperte und fiel zu Boden. Sie stiess einen lauten Scherzensschrei aus. Ihre Ziehmutter warf das Haarbüschel, welches sie noch in der Hand hielt beiseite, griff Umagus Handgelenk mit der einen Hand, riss sie hoch und begann mit der anderen Hand auf die Kleine einzuschlagen, während sie ununterbrochen fluchte und schimpfte. Umagu konnte nur schützend die Hände über den Kopf halten und abwarten.
Die Schläge schmerzten und trieben Umagu Tränen in die Augen. Doch dies hätte das Mädchen wimmernd ohne weiteres ertragen. Es war die öffentliche Demütigung vor einer immer grössser werdenden Zuschauerschar, welche dem Mädchen als äusserst ungerecht vorkam. Und als ihre Ziehmutter langsam vom ständigen Schlagen ermüdete, nutzte Umagu eine kleine Pause um sich aufzurichten und trotzig das Wort an ihre Peinigerin zu richten: „Hast du nun genug auf Unschuldige eingeschlagen?“
Diese Worte liessen die Frau, welche bereits wieder mit der Hand aus geholt hatte, für einen weiteren Moment erstarren. Weniger die Wortwahl, als vielmehr die feste und entschlossene Stimme des Mädchens dürften dafür verantwortlich gewesen sein.
Dies aber erlaubte diesem seine Rede fortzusetzen: „Hast du dich jemals gefragt, ob du die richtige Person bestrafst? Du bist so ungerecht! Du bist gemein! Ich hasse dich!“ Mit jedem Satz steigerte sich die Lautstärke der Stimme des Mädchens, so dass er letzte Ausruf schon einem Ausschrei gleichkam. Und mit jedem Satz lieft das Gesicht der Ziehmutter mit steigendem Zorn röter und röter an. Ihre immer noch erhobene Hand begann vor Rage zu zittern. Langsam löste sich ihre Überraschungsstarre, dann würde sie ein letztes Mal zuschlagen und dem Mädchen lehren, wie es mit seiner Mutter zu sprechen hat!
„Ich hasse dich!“ wieder holte sich das Mädchen, tränen der Ohnmacht in ihren Augen aufsteigend. „Ich will zu meiner echten Mutter. Wieso konntest nicht du an ihrer Stelle sterben?! Lieber keine Mutter, als deine Ungerechtigkeiten! Für mich bist du tot! Hast du gehört? Du bist tot!“
Mit diesem verzweifelten Ausschrei kauerte sich Umagu wieder zusammen, erhob die Hände ein weiteres Mal mal schützend über den Kopf und harrte der Schläge, die da kommen werden.
Doch es gab keine weiteren Schläge. Es schien, als hätte jemand die Zeit angehalten. Abgesehen vom Rauschen des Meeres waren alle vertrauten Geräusche des Dorfes verstummt. Umagu blickte vorsichtig hoch und sah gerade noch ihre Ziehmutter vor sich leblos auf den staubigen Boden knallen. Eine kleine Wolke aufgewirbelten Staubes, die vom Meereswind schnell verteilt wurde, war die einzige Bewegung, die man auf dem Dorfplatz feststellen konnte. Es war so unfassbar, dass viele sich vor lauter Fragen nicht zu bewegen wussten. Und jene, welche eine Antwort zu diesen Ereignissen hatten, waren vor Schreck wie versteinert: Umagu’s Ziehmutter war tot!
Nach einigen Augenblicken der Stille, kehrte die Geschäftigkeit wie auf ein geheimes Zeichen zurück. Die Leute begannen wild durcheinander zu rufen: „Ist sie tot?“ „Was hat sie denn?“ „Wieso ist sie einfach umgefallen?“
In all dem Tumult beachtete man Makami nur am Rande. Sie war zu ihrer Mutter gerannt, zog zunächst an deren Hand und versuchte sie vergeblich wieder auf die Füsse zu zerren. Dann kniete sie sich neben dem Kopf der Mutter nieder und begann auf sie einzureden - als dies nichts nützte, sie anzuschreien. Ein kleiner Augenblick der Apathie, dann richtete sie sich auf, zeigte auf die immer noch knieende Umagu und rief mit fester, lauter Stimme: „Spinnenfrau!“
Für einen Moment schwebte dieser unheilvolle Ausdruck, wie eine Gewitterwolke über den Marktplatz und liess alle anwesenden aufs Neue verstummen. Wie ein Blitz fuhr dieses Wort in die Köpfe der Menschen und wie ein Donner antworteten viele teils hysterisch, teils gefasst, und sicherlich froh, eine Antwort auf dieses Ereignis gefunden zu haben: „Spinnenfrau!“
Da begann Umagu zu rennen...
Der Wald war Umagu längst nicht mehr vertraut. Er war dicht, der Boden bedeckt mit Dornenranken. Die Beine unlängst blutüberströmt, der Körper eigentlich schon seit geraumer Zeit erschöpft, eilte Umagu rastlos ins unbekannte Nirgendwo. Die Müdigkeit behinderte schon geraumer Zeit ihre Aufmerksamkeit. Eine Wurzel, in die Umagu mit einem Fuss einhakte reichte aus, um das Mädchen stürzen zu lassen. Ein weiteres Mal aufrichten war nicht mehr möglich, sie war zu geschwächt. Arme und Beine versagten ihren Dienst. Umagu konnte nur noch lauschen. Doch ausser Rauschen des Windes in den Bäumen, dem Zwitschern etlicher Vögel und dem Plätschern eines nahegelegenen Baches, war nichts zu hören. Keine Anzeichen von Verfolgern, keine unter deren Füssen knackenden Zweige, keine Stimmen.
Die Geräusche wurden leiser, Umagu’s Lider schwerer und sie sank in einen traumlosen Schlaf.
Als Umagu die Augen wieder öffnete war es hell. Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte, ob es Morgen oder Abend war oder wo sie sich befand. Ihre Beine schmerzten, ihre Kleidung war völlig zerrissen und über allem lag eine ihr unerklärliche Übelkeit. Ihre Hände zitterten leicht und ein Griff an ihre glühende Stirn liess die Anzeichen von Fieber klar erkennen. Sie war schwach und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie in diesem Zustand in der Wildnis ums Leben kommen würde. Vielleicht war dies der Grund, weshalb sie nicht weiter verfolgt worden war. Wer mochte das schon so genau sagen.
Merkwürdig, Umagu hatte sich als Kind die ganze Zeit vor dem Tod gefürchtet. Und jetzt, da er so Nahe war, hatte er seinen ganzen Schrecken verloren. Der Gedanke an ihr Ableben erheiterte sie sogar ein wenig. Immerhin hätten die Schickanen dieses Lebens definitiv ein Ende. Sie würde dem verhassten Dorf auf immer entkommen, wiedergebohren als Vogel, wie sie gerade in den Baumwipfeln zwitscherten, als eines jener Nagetieren mit dem weissen Fell, welche sie auch sicherer Distanz begutachteten oder gar als jenes stolze Tier dessen kräftiges Brüllen gerade durch den Wald schallte.
Umagus Augen wurden erneut schwer, ihre sicht verschwamm, doch sie wollte noch ein letztes Mal die Natur, welche sie viel zu selten so durchdringend gespürt hatte, mit allen Sinnen erleben.
Noch einmal nahm Umagu alle Kraft zusammen und richtete sich auf. Erst jetzt erkannte sie, dass sie in der nähe einer grösseren Lichtung lag. Diese wollte sie noch sehen, bevor sie dahinging. Auf allen Vieren kroch sie langsam darauf zu. Dicke Schweissperlen kullerten von der Stirn über das völlig verdreckte Gesicht, bevor sie sich in den nicht weniger verdreckten Haaren verfingen oder mit einem leisen Platschen auf den Waldboden fielen.
Als Umagu endlich die Lichtung erreicht hatte, stand das Gras dort so hoch, dass sie nichts erkennen konnte. An einem kleinen Baumstamm fand sie genügend halt, sich in die Höhe zu ziehen.
Was sie auf der Lichtung sah, liess ihr vor Überwältigung dieser Schönheit den Atem stocken. Mit Hoch erhobenem Haupt stand in der Mitte der Wiese eine Kreatur, wie sie Umagu noch nie gesehen hatte. Auch keine der vielen Geschichten hatten je von so einem Wesen erzählt. Es glich in Körperbau und grösse einer geflügelten Gazelle. Die strahlend grünblauen Augen und die überaus langen, schmalen, zum Körper hin gebogenen grünblauen Hörner bildeten einen beeindruckenden Kontrast, zu dem ansonsten makellosen, weissen Fell. Auch der bis zum Boden reichende, voluminöse Schweif und die Federn der mächtigen Flügel waren von derselben reinen weissen Farbe.
Das Tier musste Umagu schon seit einiger Zeit bemerkt haben, denn es blickte bereits neugierig in ihre Richtung.
Wie gerne hätte Umagu das Wesen nur einmal berührt, doch sie spürte, dass ihre verbleibenden Kräfte dies nicht mehr erlauben würden. Umagu konnte eine Träne nicht zurückhalten. Eine Träne über all die wundervollen Dinge, welche sie niemals erleben würde. „Nein, so leicht gebe ich nicht auf. Bevor ich sterbe, werde ich dieses Tier noch berühren“, schwor sie sich.
Umagu liess den stützenden Stamm los, umklammerte ihn aber sogleich wieder, weil ihre Beine sie nicht mehr tragen wollten. Sie zog sich wieder am Stamm hoch und sah, wie das Tier langsam auf sie zukam. Es erschien Umagu viel weniger ein Gehen, als vielmehr ein Gleiten. Und sie hoffte nur, dass es ich genügend genähert hatte, bevor sie sich nicht mehr halten konnte.
Es kam immer näher, bis es schliesslich zwei Schritte vor Umagu stehen blieb und sie mit seinen grossen Augen musterte.
„Ich werde sterben“, flüsterte Umagu kaum mehr höhrbar. Lauter zu sprechen war ihr schon lange nicht mehr möglich. „Wie fühlst du dich an?“ Mit diesen Worten liess Umagu ihren halt los, und fiel in Richtung des Wesens, doch erreichen konnte sie es nicht. Noch im fallen schwanden ihre letzten Kräfte und Dunkelheit und Stille umschlossen sie.