Auch wenn Tharun auf den ersten Blick der unseren Welt gleicht, so ist vieles etwas anders. Etliche unserer Naturgesetzte gelten so auf Tharun nicht. Hier stellen wird die wichtigesten Abweichungen vor:

Der Himmel

Tharun ist anders – und das erkennt man am besten, wenn man den Himmel und alle Phänomene betrachtet, die damit zu tun haben: die Sonne, Winde und das Wetter gehorchen nicht jenen Gesetzten, wie sie uns bekannt sind.

Sonne und Tageszeiten: Das von den Einheimischen Arran genannte Himmelslicht, wurde der Sage nach von den Neugöttern erschaffen, nachdem es ihnen gelungen war Glost, die Sonne der verfeindeten Zwölfgötter zu vernichten. Als solches stellt die leuchtende Kugel im Zentrum der Hohlwelt Tharun, das grösste existierende göttliche Artefakt dar. Die Form der Welt als Innenteil einer Hohlkugel wird übrigens von den Neugöttergeweihten gelehrt (wenn auch nur unter ihresgleichen) und kann getrost als Tatsache verstanden werden. Im Zentrum der Hohlkugel stehend, vermag die Sonne natürlich keine Himmelsbahn zu ziehen. Tag und Nacht kommen dadurch zustande, dass die Sonne ihre Farbe wechselt. Von der Nacht bis zum Mittag durchläuft sie einmal alle acht göttlichen Farben: schwarz – blau – violett – purpur – rot – orange – gelb – weiss. Vom Mittag her durchlauft sie diese Farbreihe dann einfach in umgekehrter Reihenfolge. Jede Farbe bleibt für jeweils eine Stunde bestehen, bevor sie der nächsten weichen muss. Ausnahmen stellen hier die beiden weissen Stunden dar, welche am Mittag aneinandergefügt werden. Die ebenfalls zusammengehängten, schwarzen Stunden, dauern insgesamt zehn Stunden und stellen die Nacht in Tharun dar. Somit hat der tharunsche Tag auch 24 Stunden. Die Nacht, in der die Sonne nur schwarzes Licht abstrahlt (kein Tharuner käme je auf die Idee, dass die Sonne nicht mehr leuchten würde!), ist so finster, dass man ohne künstliche Lichtquelle (Fackel, Lampe, o.ä.) absolut nichts sehen würde. Dies kommt unter anderem daher, dass am Tharunschen Himmel sowohl ein Mond als auch Sterne fehlen, was wiederum auf die Form der Hohlwelt zurückgeführt werden kann.

Der Horizont: Das Hohlweltbild dürfte dennoch einige Fragen aufwerfen. Müsste man in diesem Fall nicht die ganze Welt sehen können? Jedem Tharuner ist sofort klar, dass das sicherlich nicht so sein kann. Tatsache ist doch, dass man nicht durch Gestein sehen kann, durch Feuer ein wenig und durch Wasser immerhin schon relativ weit. Dennoch wird aber auch das Sehen durch die Luft irgendwo begrenzt sein und genau dort findet sich dann der Horizont.

Wind und Wetter: Da die Sonne niemals ihren Standort wechselt kann es auch keine Jahreszeiten geben. Dies ist aber nicht der Grund weshalb auf den meisten Inseln ein ziemlich konstantes Klima herrscht, denn die Sonne hat wenn überhaupt nur sekundär etwas mit der Wärme zu tun, denn in Tharun ist es in der Nacht ungefähr gleich warm wie am Tage. Mit dieser (unerklärlichen?) Tatsache müssen die Helden wohl leben. In einem so statischen Klima kommt den Winden eine ganz besondere Bedeutung zu. Kein Wunder berichten viele Sagen und Mythen von ihnen, ihren Launen und ihren Heldentaten. In der Tat versteht man das völlig unberechenbare Wetter besser, wenn man die Winde als mächtige Luftgeister definiert. Die Tharuner haben zumindest die vier Hauptwinde charakterisiert, welche der Legende nach viele Kinder haben sollen und welche zugleich auch eine Art Himmelsrichtungsbezeichnung sind: Kjetsho: Der warme, bisweilen heftige (von Osten nach Westen durch Tharun ziehende) Wind, ist ein von Reisenden geschätzter Begleiter und beschert milde Tage. Dieser Wind bedeutet schöne und angenehme Tage. Sumishku: Ebenfalls warm und schönes Wetter mit sich bringend ist Kjetsho’s Bruder Sumisku. In seinem Zeichen steht der Kampf und ein Wetterwechsel ist durchaus möglich. Sumishku bläst seinem Bruder entgegen (also von Westen nach Osten) Huljosa: Er eine der beiden weiblichen Winde ist Huljosa. Sie bringt kalte Luft (aus Norden nach Süden). Sie ist sehr kalt und vermag unter Umständen auch dort Wasser zum Gefrieren zu bringen, so man eigentlich kein Eis kennt. Ihr wird ein Hass auf alles Leben nachgesagt, obwohl ebenfalls davon berichtet wird, dass sie einigen grossen Helden auch schon geholfen hat. Judichi: Huljosa’s Schwester, die ihr immer entgegenbläst (also von Süden nach Norden), wird ebenfalls ein zerstörerischer Charakterzug nachgesagt. Auch sie ist kühl, bringt oft Wolken mit sich und vermag auch mal zum Orkan aufzubrausen. Seefahrer hüten sich wenn möglich davor unter solchem Wind zur See zu fahren, da Gewitter und Wolkenbrüche nicht selten sind. Die Himmelsrichtungen sind in Klammern angegeben, weil man in Tharun keine absoluten Himmelrichtungen festlegen kann. So etwas wie einen Pol gibt es nicht, weder einen geographischen noch einen magnetischen. Die Himmelsrichtungen sind also willkürlich gewählt und dienen nur zur Orientierung aus irdischer Sicht.

Himmelserscheinungen: Ansonsten gibt es einige Himmelsphänomene, die man eigentlich nicht erwarten würde. Ihr Ursprung liegt verborgen und die Tharuner haben gelernt, solche Zeichen einfach zu akzeptieren und benutzen sie als positive oder negative Vorzeichen. Lichtbänder, die über den Himmel ziehen, regelmässig oder unregelmässig aufleuchtende Punkte am Taghimmel und auch eine partielle kurzzeitige Verfärbung des Himmels sind nur einige der vielen Möglichkeiten. Speziell erwähnt werden soll noch das Phänomen der Wolkenstädte. Immer wieder gibt es Wolken, die spezielle Formen haben. Mal abgesehen davon, dass weise Männer aus deren Form die Zukunft vorherzusagen vermögen, gibt es Wolken, die einer Stadt ähnlich sehen. In Sagen und Legenden wird von sieben solcher Wolkenstädte berichtet und davon dass es durchaus möglich sei, dorthin zu gelangen. Wenn man aber genau nachfragt, so kennt niemand jemanden, der schon mal dort gewesen wäre.